Aufgabe des Lymphgefässsystems des Körpers ist, die Lymphe (Flüssigkeit) aus dem Gewebe aufzunehmen und in die Blutgefässe abzuleiten. Die Lymphknoten dienen im Lymphgefässsystem als eigentliche Filterstation, welche die Lymphe passieren muss. Stoffe, welche nicht mehr in den Blutkreislauf gelangen dürfen werden dort «aus dem Verkehr gezogen». Ist die Funktion des Lymphgefässsystems infolge Überlastung, Operationen oder Verletzungen gestört, kann es zu Ödemen (Ansammlung von Gewebsflüssigkeit) führen. Mit der manuellen Lymphdrainage wird die Motorik des Lymphgefässsystems angeregt und somit der Abtransport von überschüssiger Gewebsflüssigkeit angestrebt. Durch die ruhige und langsame Arbeitsweise ergibt sich eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Körper.
In den Dreissigerjahren des 20. Jahrhunderts entwickelten die Schweden Emil und Estrid Vodder in Frankreich die Methode der manuellen Lymphdrainage. Jedoch erst bald 40 Jahre danach kam ein erstes Lehrbuch heraus, welches diese Therapieform bekannter machte. Wissenschaftlich untermauerten vor allem die Forschungsergebnisse der Lymphologen Profs. Drs. med. Földi und Mislin die Theorie von Vodder. Damit war das Eis zwischen der Schulmedizin und den Vertretern der manuellen Lymphdrainage etwas gebrochen. Seit 1973 haben Wissenschaft und Lehre der manuellen Lymphdrainage einen festen Platz in der physiotherapeutischen Behandlung eingeräumt. Zahlreiche Schulen und sogar lymphologische Kliniken, die sich vor allem in Deutschland befinden, helfen der Lymphdrainage, den gebührenden Platz im Therapieangebot von med. Masseuren/innen und Physiotherapeuten/innen zuzuweisen und zu erhalten.